5 Mythen über die Kommunikation mit deinem Kind – Deine Worte werden seine Haltung

5 Mythen über die Kommunikation mit deinem Kind – Deine Worte werden seine Haltung

Es gibt Standardsätze, zu denen sich Eltern immer wieder hinreißen lassen. Sätze, die wir selbst als Kind vielleicht schon gehört haben, die eigentlich Stützen der Erziehung sein sollen. Vergiss sie lieber, denn sie stützen nicht, sondern untermauern das zukünftige Verhalten deines Kindes.

Ohne dass du es willst, legst du deinem Kind damit die unsichtbare Weiche für die Zukunft. Denn deine Worte werden seine Haltung.

Ich gebe dir jetzt fünf typische Beispiele für Kommunikationsmythen. Vielleicht ertappst du dich auch selbst dabei, einer oder mehreren von ihnen schon selbst auferlegen zu sein.

Mythos Nr. 1 – „Ich habe das letzte Wort!“

Eltern neigen dazu das Schlusswort sprechen zu wollen. Dadurch sollen die Machtverhältnisse innerhalb des Familiengefüges sichergestellt werden. Aber bedeutet es wirklich „mächtiger“ zu sein, weil man als Letzte(r) redet? Oder zeigt es nicht eher, wie unflexibel mit einer Konfliktsituation umgegangen wird. Und braucht es wirklich Machtpositionen? Warum möchten Eltern mächtiger sein?

Denn: Wir sprechen nur für uns. Die Lage deines Kindes wird dabei außen vor gelassen.

Besser ist es zu beherzigen, wie ich selbst in dieser Lage behandelt werden möchte, in der ich einen Plan / eine Vorgabe bekomme. Das heißt, anstelle von starren Regeln, definiere lieber einen Rahmen, innerhalb dessen sich das Kind bewegen darf.

Es spürt so einen Freiraum. Gut ist es dem Kind zu erklären, was dieser gesteckte Rahmen bezweckt. (z.B. Verhalten an der Straße und andere Gefahrensituationen)

Mythos No. 2 – „Nein heißt Nein!“

Manchmal beantworten wir eine Frage unseres Kindes spontan mit Nein, aus dem Affekt heraus, ohne vorher genau darüber nach zu denken. Allerdings ist ein „Nein“ auch die absolute Grenze, über die dein Kind nicht gehen darf. Diese Grenzlinie ist wichtig, kann aber auch leicht überstrapaziert werden. Denn wenn dein Kind ganz oft „Neins“ sieht und hört, wird es mit Ablehnung reagieren oder mit spontan auftretendem Gehörverlust. ;)

Sich wiederholende Anfragen, wie z.B. die Bitte um Süßigkeiten oder Fernseh-Zeit kannst du schon vorab eindämmen, indem du mit deinem Kind zusammen Pläne aufstellst, sichtbar platzierst und über diese Medien kommunizierst. Es weiß also genau, wie viel Süßes am Tag erlaubt ist oder wie oft ferngesehen werden darf, mindestens wo es steht und es abgleichen kann.

Damit gehst du bereits einigen „Neins“ aus dem Wege und dein Kind fühlt sich eigenständiger.

Mythos No. 3 – „Wie oft soll ich es dir noch sagen?“

Wenn du etwas immer wieder sagen musst und dein Kind nicht darauf reagiert, mach dir klar, dass es deine Nachricht einfach nicht versteht. Vielleicht hast du es in der falschen Situation gesagt oder es konnte dir nicht zuhören. Oder es war abgelenkt beim Spielen in anderen Gedanken verloren. Anscheinend unerreichbar für dich.

Ach und übrigens die Zauberwörter „Nicht“, „Aber“ und „Man“ negieren deine Aussagen schnell. Außerdem kann dein Kind sich mit dem allgemeinen „Man“ nicht identifizieren.

Solltest du dich dabei ertappen, dass du eine Aufforderung ständig wiederholen musst, frag dich, wie du deine Aussage besser formulieren kannst und sie damit verständlicher machst.

Frag dein Kind auch gern, was ihm helfen würde, besser zu verstehen, was du meinst. Kennst du vielleicht das Vorgehen einer Familienkonferenz?

Mythos No. 4 – „Sei vorsichtig!“ Inhaltsleere Floskeln

Wir neigen schnell dazu Sätze wie „Sei vorsichtig!“ auszurufen, ohne dabei zu definieren, worum es eigentlich geht. Das heißt: Warum soll dein Kind vorsichtig sein? Worin besteht die Gefahr?

Klettert es beispielsweise auf einen tollen Turm auf dem Spielplatz und hat riesigen Spaß dabei, ist es vielleicht sogar verwirrt, wenn du ihm zurufst, es soll vorsichtiger sein. Während bei dir alle Alarmsirenen schrillen, amüsiert sich dein Kind und kann deiner Aufforderung keine Folge leisten. Nicht, weil es nicht will, sondern weil es keinen Inhalt darin erkennen kann.

Definiere zukünftig genauer, was du meinst. Z.B. „Halt dich an den Sprossen fest, wie ein kleiner Kletteraffe.“ Dein Kind weiß nun genau, worauf es achten muss und versteht dich besser.

Mythos No. 5 – „Das hast du aber schön gemacht!“

Ein typischer Satz, der schnell gesagt ist. Eigentlich als Kompliment oder Lob gedacht, gibt es deinem Kind jedoch nur eine Bewertung. Und zwar aus deiner Perspektive. Du hältst dein Kind also in einem ganz kleinen Rahmen, mit wenigen Entwicklungsmöglichkeiten.

Das beste Beispiel hierfür sind Bilder. „Das hast du aber schön gemalt!“, bedeutet, DIR gefällt das Bild. Und dein Kind möchte dir ganz besonders gefallen. Folglich wird dein Kind zukünftig versuchen Dinge so zu machen, dass DU sie schön findest.

Versuche lieber zu umschreiben, wenn du dein Kind in seiner Entwicklung begleiten möchtest. Und zwar mit Sätzen wie „Toll, so ein buntes Bild!“ oder „Das sind viele unterschiedliche Muster!“

Dein Kind wächst so freier von Einflüssen auf und kann sie auf seine Weise entfalten und ausleben. Ganz mit dir verbunden.

Wenn du mehr zu dem Thema Kommunikation, insbesondere einer verbindenden und nachhaltig liebevollen Art zu kommunizieren wissen möchtest, dann schau gern bei unseren Onlinekursen und Workshops rein.

Auf dein leichtes Familienleben.

Deine Nicole Gratz
Erziehungswissenschaftlerin

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Autorin

Nicole Gratz
Mutter, Inhaberin, Erziehungswissenschaftlerin/Soziologin M.A. (Uni Potsdam), Entspannungspädagogin

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