4 Mythen über BabysitterInnen

Die meisten Mythen haben einen wahren Kern (was ja bekanntlich normal ist), tragen aber dazu bei, dass es Vorurteile oder Falschaussagen gibt. Beides wird meinen BabysitterInnen nicht gerecht und deshalb gibt es hier meine Aufklärung dazu …

Mythos Nummer 1:
Das ist doch was für Babys!

Nur weil das Wort „Babysitter“ sich in der deutschen Sprache eingegliedert hat und allgemein gebräuchlich ist, bedeutet es nicht, dass ausschließlich Babys betreut werden. Das Gegenteil ist in der Realität der Fall. Die Eltern kleiner Kinder (die Bezeichnung „Baby“ gilt bis zum 1. Lebensjahr) sind häufig zu Hause (aufgrund der Elternzeit) und nehmen BabysitterInnen nur sporadisch in Anspruch. Bei dringenden Terminen oder wenn sie eine verdiente Pause brauchen.

In anderen Ländern spricht man von der „Nanny“ oder dem „Kindermädchen“. Da sich das aber nur auf die weibliche Betreuung bezieht, bevorzuge ich als Alternative das Wort „KinderbetreuerIn“.

Unsere KinderbetreuerInnen und BabysitterInnen sind für Kinder im Alter von 6 Monaten bis zu 14 Jahren da. Die meisten Kinder, die wir betreuen, sind also schon lange aus dem Babyalter heraus.

Mythos Nummer 2:
Das sind doch nur SchülerInnen und StudentInnen.

An allererster Stelle sei gefragt: Warum „nur“? Diejenigen, die sich so äußern, waren mit Sicherheit auch mal SchülerInnen und möglicherweise StudentInnen. Was also spricht gegen sie?

Aber noch wichtiger ist: Das stimmt gar nicht. Ich beschäftige in meiner Agentur auch RentnerInnen oder SeniorInnen, die bereits vorzeitig in den Ruhestand gegangen sind und nun eine schöne Abwechslung suchen, bei der sie ihre Lebenserfahrung einbringen und auch weitergeben können.

Außerdem sind unter meinen KinderbetreuerInnen auch Berufstätige, die meistens im Bereich der Pflege oder Erziehung arbeiten. Sie gehen in ihrem Beruf auf, aber möchten sich auch nach der Arbeit aktiv Kindern widmen und für sie da sein.

Meine BabysitterInnen setzen sich aus einer tollen Mischung aller Altersgruppen zusammen. Das macht Vielfalt aus und gibt den Familien, die bei mir eine Betreuung anfragen, auch die Möglichkeit Wünsche zu äußern. Manche suchen gezielt jemanden für ihre Kinder, der älter ist. Anderen hingegen ist es wichtig, dass die BabysitterIn vom Alter der betreuten Kinder nicht so weit entfernt ist. Gerade bei älteren Kindern ist das ein Vorteil.

SchülerInnen und StudentInnen gibt es in meiner Agentur auch, aber dass sie die Mehrheit bilden, kann ich nicht bestätigen.

Mythos Nummer 3:
Das ist doch bestimmt richtig teuer!

Was die Preise für meine KinderbetreuerInnen betrifft, bin ich transparent. 21,50 EUR pro Stunde hört sich im ersten Moment viel an, das kann ich verstehen.

Allerdings rudern die meisten KritikerInnen schnell zurück, wenn sie nach dem Vermittlungsgespräch feststellen, wieviel Leistung in diesem Preis steckt. Die BabysitterInnen sind fachlich geschult, verfügen über die neuesten pädagogischen Kenntnisse und sind obendrein noch in der Lage 1. Hilfe am Kind zu leisten, falls eine Notfallsituation eintreten sollte.

Viele vergessen auch, dass in dem Preis auch Gebühren enthalten sind, wie beispielsweise eine Versicherung im Falle eines Schadens, den die BabysitterIn möglicherweise im Haushalt der betreuten Familie verursacht. Wie schnell kann eine teure Vase herunterfallen oder ein technisches Gerät durch Fehlbedienung kaputtgehen. Auch in diesem Fall ist die Familie rundum abgesichert. In dem Preis von 21,50 EUR steckt Sicherheit – in jeder Beziehung.

Und über all diesen Fakten schwebt die gedankliche Frage: Was ist mir die gute und sichere Betreuung meines Kindes eigentlich wert?

Mythos Nummer 4:
Die BabysitterIn kann sich auch um andere Dinge als mein Kind kümmern.

Was ist damit gemeint? Unter „anderen Dingen“ verstehen viele gern Hausaufgaben, Haustierversorgung und /oder Arbeiten im Haushalt. Aber es gibt auch einen Grund, warum es für ebenjene Tätigkeiten HaustiersitterInnen, Haushaltshilfen oder Bildungsinstitutionen für Nachhilfe gibt. Es gehört nicht automatisch zur Kernkompetenz unserer Kinderbetreuung, „nebenbei“ noch Aufgaben des Alltags zu erledigen.

Na klar, kann im Einzelfall besprochen werden, ob Dackel „Benno“ zum Spaziergang im Park mitgenommen wird, aber Voraussetzung ist das nicht. Die Priorität liegt immer auf der Betreuung der Kinder. Und das ist auch gut so. Sie verdienen die uneingeschränkte Aufmerksamkeit.

Hier möchte ich noch auf einen letzten Mythos eingehen, der dazu passt: Die spielen ja „nur“ mit den Kindern.

Unsere Kinderbetreuung ist weitaus mehr als „nur“ Spielen. Sie ist Aufpassen, Unterhaltung und Verantwortung in einem. Denn dein Kind ist das Wertvollste überhaupt.

Deine Nicole Gratz
Erziehungswissenschaftlerin

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Autorin

Nicole Gratz
Mutter, Inhaberin, Erziehungswissenschaftlerin/Soziologin M.A. (Uni Potsdam), Entspannungspädagogin

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